Freitag, der dreizehnte

Dieses Thema, das abergläubische Gemüter gerne bewegt
und in den Medien ebenso gerne breitgetreten wird, zählt ATAIR
zur Gruppe astrologischer Verfälschungen
und Irrtümer. Meist taucht es in Form folgender Frage auf:
Ist Freitag, der dreizehnte
ein Unglückstag - oder nicht?
Die Beantwortung dieser Frage ergibt sich aus dem Studium der ägyptischen
und anderer (Mond-)Kalendersysteme. In lunaren Kalendern früherer
Kulturen gab es Wochentagssysteme, nach denen jeder Neumondtag als
Beginn eines neuen Mondumlaufes (Monats) von 28 Tagen namensgebend
der Sonne zugeordnet wurde.
Die Erfinder dieser Zählweise definierten jeden Neumondtag
somit immer als einen Sonntag und jedes
folgende Viertel des Mondumlaufes, das erste zunehmende Viertel
bis zum Halbmond, das zweite bis zum Vollmond, usw. dauerte genau
eine Woche von Sonntag bis Samstag. So wurde der Zusammenhang von
vier (Mondphasen) zu sieben (Wochen-) Tagen pro Mondmonat offensichtlich
und man wusste anhand des Wochentages in welchem Abschnitt der jeweiligen
Mondphase man sich befand.

Der dreizehnte Tag war dann zwangsläufig immer der Freitag
der zweiten (zunehmenden) Mondphase und der war dann immer zwei
Tage vor dem exakten Vollmond. So kurz vor oder zu Vollmond ist
der Mensch aber emotional viel stärker angeregt, erregt und
bewegter als an anderen Tagen des Mondmonats und man beobachtet
ja auch um die Vollmondtage mehr Geburten, Impulshandlungen, Unfälle,
Streitereien, Besäufnisse und Selbstmorde. Allein weil die
vermehrte Lichteinstrahlung durch die volle Mondscheibe nachtens
die Menschen länger wach hält und ev. feiern lässt,
ist die Häufigkeit von emotionalen Überreaktionen wahrscheinlicher.
Diese Beobachtungen waren Ausgangspunkt für die andernorts
beschriebene lunaception-Methode und die
Herstellung von ATAIR's Mondkalendern.

Durch die gesteigerte Emotionalität um den dreizehnten Phasentag
beobachteten auch die frühen Astrologen, Wetter- und Seelenkundler
eine Häufung von sogewerteten unheilvollen Ereignissen oder
zumindest von "Aufregungen". Wenn man nun an ein unabwendbares
Schicksal glaubte, assoziierte man mit dem Freitag, dem dreizehnten
folgerichtig einen schicksalhaften Unglückstag.
Darob aber Wissende können sich auf den ominösen Tag
vor Vollmond vorbereiten und sich nicht extra Situationen und Gefährdungen
aussetzen um so dem "bösen Geschick" ihr Schnippchen
zu schlagen.

Diese Ausrichtung lässt die landläufige Interpretation
des Unglücksfreitags als tradiertes Missverständnis erscheinen.
Mit Vorsicht sind die Tage vor oder um den Vollmond zu betrachten
und nicht wenn der Kalender einen Freitag als dreizehnten nummeriert.
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