Navagraha
Unter diesem Namen, Navagraha, hat sich im hinduistischen
Kulturkreis bis heute eine Art der Darstellung astrologischen
Inhalts, nämlich der Planeten als personifizierte Götter,
erhalten.
Ähnlich wie in der antiken Kunst das griechische Pantheon
oder die römischen Götter in ihren Tempeln als Statuen
wiedergegeben wurden, finden sich in Indien Planetenenergien
als Gottheiten dargestellt in Form kleiner Figuren oder Bilder,
sogar auch auf religiösen Postern:

Solchen Bildern oder Statuetten wird ebenso wie den anderen geläufigen
Gottheiten des Hinduismus (Shiva, Krishna, Durga, Ganesha, Hanuman,
Kali, usw.) geopfert und Ehrerbietung erwiesen.
Uns, als engagierten Vertretern der *Astrologie der Wiener Schule* ist deshalb an dieser Darstellung gelegen,
weil wir beobachten können, dass im Westen die Tierkreiszeichen
zwar oft dargestellt werden, die Planeten als personifizierte und
zu Göttern erhobene Wirkkräfte nicht (mehr) gezeigt werden.
Abgesehen davon bemängeln wir auch, dass die Tierkreiszeichen
heutzutage gerne verfälscht wiedergegeben
werden, - in Zeitschriften etwa bei wöchentlich erscheinenden
astrologischen Deutungen für jedes Zeichen.
In antiken Zeiten waren die Planetengottheiten und -persönlichkeiten
Fundament für religiöse Verehrung und politisches Konzept.
Im alten Rom etwa herrschte Jupiter als oberster Chef und rechtfertigte
das Gehabe und die Expansionsbestrebungen des Imperiums.
Abgesehen von wenigen Anspielungen in Firmennamen,
-logos und -slogans, den Zunftinsignien der
Ärzte und Pharmazeuten (Caduceus) und in den Portalen
von Handelsschulen (Merkur als Gott der Kaufleute und Diebe
mit "Geschäftsattributen") findet man heutzutage
kaum mehr adäquate Bilder der Planetengötter und somit
der archetypischen Grundkräfte unseres Wesens
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Bei den indischen navagrahas handelt es
sich um die "neun Planeten", die da sind:
- die Lichter
Sonne und
Mond
- die mit freiem Auge sichtbaren Wandler
Merkur,
Venus,
Mars,
Jupiter und
Saturn
- und die beiden Mondknoten, genannt
Rahu (Drachenkopf) und
Ketu (Drachenschwanz).
Diese werden meist in Form eines magischen Quadrates basierend
auf der Zahl 3 positioniert.

Jede der neun Planetengottheiten symbolisiert durch Schmuck, Attribute,
Reittier (savari) und Hautfarbe die Kraft eines Planeten.
- Surya, mittendrin, steht für die
Sonne.
- Chandrah verkörpert den Mond.
- Budh ist der indische Merkur.
- Sukrah ist männlich, unsere Venus.
- Mangal verkörpert den Mars.
- Guru, wie passend, ist der Jupiter.
- Sanee steht für den Saturn.
- Rahu ist der aufsteigende und
- Ketu der absteigende Mondknopf.
Die neun Planetengötter im magischen Quadrat sind in Indien
beliebtes Motiv für Schmuck, auf Ringen etwa oder ...

... z.B. als Prägung auf Briefpapier.
In den Tempeln (mandirs) des hinduistischen Religions- und Kulturkreises
werden die navagrahas ...

... als puppengroße Figuren auf einem eigenen Altar dargestellt.
In Anerkennung ihrer Bedeutung und ihres Potentials werden ihnen
wie sonstigen Göttern des Hinduismus ...

... Opfer in Form von Blüten dargebracht.
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